Handpressendrucke von alten Lithographiesteinen
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Die Edition Ulrich

 hat sich etwas Einzigartiges zur Aufgabe gemacht:

Den Druck von Graphik von noch erhaltenen , historischen Lithographiesteinen. Die Motive, aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, werden von denselben Steinplatten abgezogen, von denen auch die Originale stammen.

Der Katalog  umfasst hauptsächlich dekorative Motive wie z.B. Blumenstücke, aber auch Berufsdarstellungen, Stadtansichten , Kinderbücher u.v.m.

Diese historische Graphik ist normalerweise entweder als antiquarisches Original und/oder als industrielle Reproduktion mit entsprechendem Verlust von Qualität und Aura erhältlich.

Die Edition Ulrich bietet eine dritte Möglichkeit, die dem Original am nächsten kommt:

Von den Originalsteinen werden genau wie zur Entstehungszeit mit einer Handpresse Bogen für Bogen neue Abzüge auf bestem Büttenpapier hergestellt.

War das Original handkoloriert, werden auch die neuen Abzüge nach dessen Vorbild aufwendig von Hand nachkoloriert.

Ebenso wird für mehrfarbige Drucke (Chromolithographien) die Farbigkeit des Originals recherchiert, um diesem möglichst nahe kommen zu können.

Das Papier

 unserer Handpressendrucke ist ein 300g/qm schweres alterungsbeständiges Lithobütten aus 75% Baumwolle. Dazu kommt noch ein feines Japanpapier, das vor dem Druck auf das Bütten kaschiert wird und als Fond unter jedem Motiv sichtbar ist. Diese Methode, „Chine collee“ oder „kaschiertes China“  genannt, wurde im 19.Jahrhundert erfunden, um die Druckqualität zu verbessern ( das Japanpapier nimmt die Druckfarbe differenzierter an als das Bütten). Nebenbei ergab sich der Effekt eines feinen , gelblichen Fonds, der zusammen mit dem weißen Papierrand eine Art Passepartout bildet. Wegen des hohen Preises des Japanpapiers war diese Technik nur auf hochwertige Graphik beschränkt.

Daß Sie einen Handpressen-Steindruck in der Hand halten, können sie leicht selbst feststellen: Bei seitlich einfallendem Licht sehen Sie, wie die Papierfläche im Bildbereich von dem  starken Anpressdruck  geglättet wurde, während der Papierrand naturrauh geblieben ist.

Für diese Qualität bürgt unser Siegel, das in jedem Bogen unten links eingeprägt ist.

Die Lithographiesteine der Edition

haben oft einen langen Weg hinter sich, bis sie in die Werkstatt der Edition gelangen.

Als Beispiel soll hier die Geschichte des Verlags J. F. Schreiber dienen, aus dessen ursprünglichem Bestand  viele der von uns verwendeten Steine stammen.

1831 eröffnete Jacob Ferdinand Schreiber in Esslingen eine „Lithographische Anstalt“.

Er nutzte das damals modernste Druckverfahren, den Steindruck, um zunächst „Anschauungsbilder“ zur Bibel, den Jahreszeiten, Berufen u.v.m., später auch Papiertheater, Modellbaubögen, naturwissenschaftliche und Bilderbücher, Lehrtafeln etc. herzustellen. Das bekannteste Kinderbuch des Verlages, die „Wurzelkinder“ von 1906, ist bis heute im Programm.

Von Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Steindruck langsam von Offset- und Buchdruck abgelöst. Die Lithographiesteine, etwa 29000 Stück, blieben im Keller gelagert, bis die Firma 1972 das Firmengelände verkaufte und umzog. Vor dem Abriß der Betriebsgebäude wurden zwar viele Steine verkauft, die meisten heute noch erhaltenen Steine dürften aber kurz vor und während des  Beginns der Abbrucharbeiten, als die Keller offen standen, in alle Winde zerstreut worden sein. Laut Zeitzeugen „war halb Esslingen unterwegs und lud alles Fahrbare bis zum Achsbruch“ mit den schweren Steinen voll. Zwar konnte niemand wirklich etwas mit ihnen anfangen, aber sie kosteten nichts und zum Gartenwege damit auszulegen taugten sie allemal. Leider ist der Stein nicht frostsicher, auch als Bodenbelag im Haus ist er wegen der unterschiedlichen Stärken und den abgerundeten Ecken nur bedingt geeignet. So blieben die einst teuren Lithographiesteine in Kellern und auf Dachböden, die dekorativeren wurden als Wandschmuck, Tischplatten o.ä. verwendet. Sie wurden verschenkt, auf Flohmärkten verkauft oder als Ofenunterlage verwendet. Einige Künstler wenigstens verwendeten sie zweckgemäß und druckten mit ihnen Originallithographien, nachdem sie die alten Motive abgeschliffen hatten.

So ist das größte Problem der Edition, die richtigen Steine wiederzufinden und ihrer ursprünglichen Bestimmung des Druckens zuzuführen, wozu diese Seite beitragen soll:

Die meisten Steine unserer Edition sind nicht unser Eigentum, sondern von vielen Privatleuten ausgeliehen. Abgesehen vom Steinbestand des ( sehr empfehlenswerten) J.F. Schreiber-Museums in Esslingen  sind wir auf diese Leihgaben angewiesen. Sollten Sie Lithographiesteine haben, die Sie uns evtl. ausleihen könnten , wenden Sie sich bitte an uns.

 

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Edition Ulrich | edition.ulrich@gmx.de